Webseiten für Retina-Display optimieren

Chris
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Responsive Webdesign wird auch als reaktionsfähiges Webdesign bezeichnet. Das bedeutet, dass man keine separaten Websites für Smartphones, Tablets und PC’s benötigt: eine reaktionsfähige Website passt sich an den jeweils verwendeteten Bildschirm an. Unabhängig vom Endgerät bekommt der Nutzer Zugang zum gesamten Content den eine Website zu bieten hat. Es gibt also beispielsweise keine eigene Website für Smartphones, welche nur einen Teil der Inhalte enthält. Der gesamte Content wird eins zu eins auf allen Endgeräten angezeigt. Responsive Webdesign wird in der Fachwelt nahezu einstimmig als die Zukunft im Online Marketing bezeichnet.

Wie funktioniert das?

Alles begann mit einem Artikel von Ethan Marcotte im Jahr 2010 mit dem Namen “Responsive Webdesign” (Link: alistapart.com/article/responsive-web-design). Seine Theorie: Anstatt eine einzelne Website zu gestalten welche 800 px breit und zentriert ausgerichtet ist (wie es bis dato fast ausschließlich gemacht wurde), werden reaktionsfähige Websites aus Elementen zusammengesetzt, welche sich in der Größe, Form und Platzierung an die Breite und Funktion des verwendeten Bildschirms anpassen. Um das mal zu veranschaulichen, starten wir einfach mal mit einem simplen Beispiel von neun Rechtecken. Auf einem normalen Bildschirm würden drei Rechtecke nebeneinander passen. Auf einem großen Bildschirm mit mehr zur Verfügung stehender Fläche könnten vier oder mehr Rechtecke nebeneinander angezeigt werden. Auf einem Smartphone mit kleiner Bildschirmfläche passt nur ein Rechteck auf den Bildschirm, die restlichen Rechtecke müssten dann untereinander angezeigt werden. Das ist es, worum es im Prinzip im responsive Webdesign geht.

Jetzt zum Ausgangsthema: Warum ist Responsive Webdesign gut für SEO?

Wir wissen nun, dass responsive Webdesign eine schlaue Idee ist: Wir verringern den Aufwand der Contentproduktion und der Wartungsarbeiten. Der Besucher findet den gesamten Content vor. Alles passiert in einer Website. Aber wie hilft das unseren Google-Rankings?

Usability

Google will die Besucher auf Websites weiterleiten, die diese auch sehen wollen. Wenn ein Suchender auf Ihre Seite klickt und sofort zum Suchergebnis zurückkehrt, ist das ein Signal für Google, dass das Suchergebnis nicht unbedingt zum Suchwort gepasst hat. Das Ranking-Kriterium nennt sich übrigens “Bounce Rate ”. Wenn Sie eine mobile Website haben, die nur wenig Content hat oder signifikant anders aufgebaut ist als die Desktop-Website, werden wiederkehrende Besucher frustriert sein wenn sie ihre gewohnten Inhalte nicht finden. Wenn Sie überhaupt keine mobile Website haben, kehren 61% der Besucher zu Google zurück um nach Inhalten zu suchen, die einfacher zu lesen sind (Quelle: https://snaphop.com/2012-mobile-marketing-statistics/).

Duplicate Content

Keine Sorge, eine mobile Website mit dem identischen Inhalt, wie die Desktop-Website wird nicht von Google abgestraft. Alle Inhalte befinden sich an ein und demselben Ort, sind also physisch nicht zweimal vorhanden.

Ranking in der mobilen Suche

Google hat verlauten lassen, dass es mobil-optimierte Websites in der mobilen Suche besser rankt. Google selbst empfiehlt Responsive Webdesign, was bedeutet, dass reaktionsfähige Websites genauso gut ranken wie reine mobile Websites. Das ist sehr gut zu wissen, denn…

Linkaufbau

Mit einer responsive gestalteten Website zeigt ein eingehender Link immer sowohl auf die klassische Desktop-Website, als auch auf die mobile Website, wertet also beide Versionen auf. Da mobile Websites oft nicht sehr alt sind, haben sie naturgemäß auch weniger eingehende Links. Im Klartext bedeutet dies, dass Ihre Wettbewerber mit rein mobilen Websites im Linkaufbau hinterherhinken!

Ergebnisse

Wie Sie wahrscheinlich erraten werden, ist die Bounce Rate für nicht-mobiloptimierte Websites von Smartphones etc. sehr hoch. Es gibt viele Beispiele, wie sich die Umstellung auf responsive Webdesign sehr positiv auf die Besucherzahl auswirkt. Merkwürdig ist dabei, dass sich dieser positive Effekt sogar zurück auf die Desktop-Website auswirkt. Nur Google allein weiß warum. Man könnte spekulieren, dass Google der Meinung ist, dass eine responsive gestaltete Website generell etwas professioneller aufgestellt ist und dadurch auch die Wahrscheinlichkeit wächst, es mit einer qualitativ hochwertigen Website zu tun zu haben.

Die Nachteile

So gut sich das alles anhört, Responsive Webdesign hat auch Nachteile die man bedenken sollte:

Aufwand

Auf Responsive Webdesign zu wechseln, ist aufwändiger als die Entwicklung einer klassischen Website. Sowohl das Designteam als auch das Programmierteam muss einfach mehr Zeit in die Entwicklung der verschiedenen Anpassungen investieren. Es ist ein sehr neues Konzept und wenn Sie ein Team beauftragen, dass darin noch wenig Erfahrung hat, kann es zu unerwarteten Ergebnissen führen.

Umfangreiche Websites

Wenn eine Website mit sehr viel Content geladen werden muss, können Sie sich sicher vorstellen, dass ein Smartphone allein mit der Menge der Daten überfordert sein kann. Das ist zum Beispiel der Grund dafür, dass Websites wie nytimes.com oder cnn.com separate mobile Website betreiben, die nur eine kleine Menge des gesamten Contents zeigen.

Mobiles Nutzererlebnis

Da Websites mit Responsive Webdesign immer exakt die gleichen Inhalte anzeigen wie die klassische Desktop-Website, stößt man manchmal an die Grenzen in Bezug auf das Nutzererlebnis. Mobile Nutzer wollen die gleichen Inhalte auf mobilen Webseiten wie auf Desktop-Webseiten sehen, das steht außer Frage. Aber während die Inhalte auf Desktop-Websites mit der Maus bedient werden, mobile Websites aber meist berührt werden, kann sich der Inhalt komplett anders anfühlen. Wenn Sie eine besonders interaktive Website haben oder sehr komplizierte Klickstrecken (Facebook ist da ein Beispiel), möchten Sie vielleicht lieber bei einer separaten mobilen Website bleiben um mehr Kontrolle über die Bedienung zu haben.

Ist Responsive Webdesign nun das richtige für Ihre Website?

Wenn Ihre Website sehr groß oder kompliziert aufgebaut ist, ist es in vielen Fällen besser, bei getrennten Websites zu bleiben. Aber wenn Sie noch keine mobile Website haben oder Sie haben nur eine einfache abgespeckte mobile Website, dann ist Responsive Webdesign definitiv die richtige Entscheidung.

Chris
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